Die PSD3 und die PSR führen eine ganze Reihe an Maßnahmen ein. Alle diese Maßnahmen sollen auf die schnelllebige Welt der elektronischen Zahlungen eingehen und finanzielle Risiken wie Betrug und Datenschutzverstöße reduzieren.
Hier sind einige der wichtigsten Änderungen, die mit der PSD3 und der PSR kommen sollen:
1. Eine noch stärkere Starke Kundenauthentifizierung
Die PSD3 soll elektronische Zahlungen sicherer machen, indem die Starke Kundenauthentifizierung (SCA) noch weiter verstärkt wird. Das soll durch neue Regeln zur Weitergabe von Daten und zur Verifizierung von Konten ermöglicht werden.
Eine große Veränderung ist, dass Unternehmen mehr Daten an den Emittenten, das heißt an die Bank, die den Kunden in einer Onlinetransaktion vertritt, weitergeben müssen. Mithilfe dieser Daten, wie Einkaufsgewohnheiten, Standort- und Geräteinformationen, sollen die Emittenten die Genehmigungsrate von Transaktionen steigern können.
Eine weitere vorgesehene Änderung ist die Haftung für Transaktionen. Kartensysteme (wie Visa oder Mastercard), Zahlungsinstitute und Anbieter von technischen Dienstleistungen – wie die Betreiber von digitalen Wallets – sollen für Betrug haftbar gemacht werden, wenn sie keine SCA anwenden.

2. Bessere Zugänglichkeit für alle Nutzer
Bei der PSD3 geht es nicht nur darum, die Sicherheit zu verstärken, sondern auch darum, Türen zu öffnen. Die Richtlinie soll Zahlungssysteme zugänglicher machen, indem die Bedürfnisse aller Nutzer berücksichtigt werden. Sie erkennt an, dass die digitale Zahlungslandschaft inklusiv sein muss, damit alle sie einfach und mit Selbstvertrauen nutzen können.
Um das zu erreichen, führt die PSD3 Richtlinien ein, die benutzerfreundliche Schnittstellen und Authentifizierungsmethoden bevorzugen. Dazu können beispielsweise eine Spracherkennung für Nutzer mit Sehbeeinträchtigungen oder ein vereinfachter Authentifizierungsprozess für ältere oder technisch nicht versierte Nutzer gehören.
3. Optimiertes Open Banking
Die PSD3 verbessert Open-Banking-Dienste, indem sie es Drittanbietern leichter macht, durch den Zugriff auf Kundendaten von Banken innovative Finanzdienstleistungen anbieten zu können. Sie führt gezielte Änderungen ein, die die Funktionsmechanismen des Open Banking verbessern, sodass es effizienter, sicherer und kundenfreundlicher wird.
Eine wichtige Änderung ist eine Verfügung, durch die Banken und andere Finanzinstitutionen mehr Daten weitergeben müssen. So entsteht eine fairere und wettbewerbsgerechtere Umgebung für Innovationen.
Durch die PSD3 müssen Banken ein Dashboard einrichten, das Kunden die Kontrolle darüber gibt, welche Daten sie zugänglich machen wollen. Damit soll es Kunden ermöglicht werden, den Zugriff nach Wunsch einfach zu verwalten und zu verweigern. Dadurch soll mehr Transparenz erreicht und das Vertrauen der Kunden in das Open-Banking-Ökosystem gestärkt werden.
Mit dieser Optimierung des Open Banking ermöglichen die PSD3 und die PSR Innovation und machen die Vorteile von Open Finance für alle zugänglich. Das ebnet den Weg für einen offeneren, integrierten und kundenfreundlichen Finanzmarkt.

4. Schaffung eines Rahmens für den Zugriff auf Finanzdaten
Aufbauend auf dem Erfolg des Open Banking sieht die PSD3 einen Rahmen vor, der die Prinzipien von Open Finance auf eine breitere Auswahl an Finanzdaten erweitert. Diese Initiative, die als Financial Data Access (FIDA)-Vorschlag bekannt ist, hat das Ziel, Kunden und Unternehmen mehr Kontrolle über ihre Finanzdaten zu geben, damit sie diese für innovativere Dienstleistungen an Drittanbieter weitergeben können.
Dieser Vorschlag deckt verschiedene Arten von Kundendaten ab. Dazu zählen personenbezogene und nicht-personenbezogene Daten im Zusammenhang mit Krediten, Ersparnissen, Renten und nicht gesundheitsbezogenen Versicherungen. Kundendaten und Schnittstellen für den Zugriff sollen standardisiert werden, die Kosten zwischen den Eigentümern und den Nutzern der Daten aufgeteilt werden und klare Haftungsregelungen festgelegt werden, die eine sichere und effiziente Weitergabe der Daten ermöglichen.
Indem sie diesen Rahmen für den Zugriff auf Finanzdaten schafft, könnte die PSD3 das Potenzial von Open Finance erschließen, um Finanzdienstleistungen zu verbessern und Kunden und Unternehmen neue Möglichkeiten zu geben.
5. Vereinfachung und Durchsetzung von Bestimmungen
Um die Landschaft der Bestimmungen zu optimieren und deren Einhaltung sicherzustellen, sieht die PSD3 vor, dass die Rechtsrahmen für Zahlungs- und E-Geldinstitute in einer Gesetzgebung vereint werden. Ziel der EU ist es dabei, ihre verschiedenen Gesetze und Bestimmungen zu harmonisieren und zu vereinfachen.
Die PSD3 enthält detaillierte Bestimmungen für die Durchsetzung wie spezifische Sanktionen für Verstöße. Außerdem gibt sie der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde neue Interventionsmöglichkeiten. Diese Maßnahmen sind darauf ausgelegt, den Verbraucherschutz zu stärken und sicherzustellen, dass der Finanzmarkt fair, transparent und sicher gelebt wird.
Indem Bestimmungen vereinfacht und durchgesetzt werden, soll die PSD3 Verbraucher nach den höchsten und robustesten Standards schützen.